MALTERDINGEN. Vielfältiger hätte der musikalische Blumenstrauß, den der Gesangverein Malterdingen den vielen
Besuchern beim Frühjahrskonzert in der Festhalle präsentierte, kaum sein können. Den Gästen boten sich
Lieder und Songs, dass einem der Hut hochging.
Einen gleichnamigen Titel, aus den 1940er-Jahren nahmen die Sänger wörtlich und erschienen mit Zylinder und aufgeklebten Schnauzbärten auf der Bühne.
Moderatorin Iris Schillinger und der Vorsitzende des Männergesangvereins, Fritz Mundinger, führten gekonnt und souverän durchs Programm.
Es wurde gleich turbulent: 22 Kinder stürmten die Bühne. Der Chor der Grundschule Malterdingen unter der Leitung von Daniel Himmelseher sorgte für einen
herzerfrischenden Auftritt. Die Kinder begeisterten mit einer Variation von Boogie Woogie und einer Interpretation des Ohrwurms "Schön ist es auf der Welt zu sein"
von Roy Black. Es folgte ein musikalisches Experiment: Alemannisch trifft Plattdeutsch. Es gelang. Daniel Himmelseher erklärte kurz den Refrain des plattdeutschen
Liedes "Herrn Pastor sin Kuh" - und alle sangen mit. Danach besangen der Männerchor und Prochanto sangen gemeinsam mit dem Schulchor die Geschichte vom Storch und
der blinden Schleiche.
Tradition trifft Moderne, das war das ungeschriebene Motto der Sänger aus der Nachbarschaft: Der Männergesangverein Lichteneck aus Hecklingen unter der Leitung
von Musikpädagogin Jeanette Bastian zelebrierte pure Lebensfreude, zum Beispiel mit "Bella Blonda", mit Liedern, die das Frühlingserwachen in poetischen Texten
beschreiben oder einem Tango mit dem gewissen Timbre an Verführung. Wo es um Verführung geht, soll der Teufel nicht weit sein. Mit gewissem Augenzwinkern trug
das Ensemble das Volkslied "Wenn der Teufel singen könnte" vor. Mit tosendem Beifall nach "Mahna, Mahna" wurden die Sänger aus Hecklingen verabschiedet.
Solistinnen sorgen für das I-Tüpfelchen
Das Lied "Amazing Grace" präsentierte der Chor Procanto gemeinsam mit dem Männerchor. Dirigentin Susanne Alberts bewies Multitaskingfähigkeiten:
Im linken Arm hielt sie ihren Sohn Florian, mit dem rechten Arm dirigierte sie die beiden Chöre.
Inbrunst und Leidenschaft, Erinnern und Abschied - das alles verkörpert der Hit "My Way", der eng mit dem Namen Frank Sinatra verbunden ist.
Gefühlvoll bot der Männerchor dieses Lied dar. Es folgte das Trinklied aus dem Piermont, "Nachbar, Bruder, mein Glas ist leer".
Höhepunkt der Liedbeiträge vom Malterdinger Chor Procanto unter der Leitung von Raffaela Dilles war "Gabrielas Song" aus dem schwedisch-dänischen
Filmklassiker "Wie im Himmel". Spannend kurz und prägnant erklärte Chormitglied Sabine Schwer die einzelnen Stücke. Nach bravourös vorgetragen Stücken
aus dem Fantasyfilm "Avatar" ging es nach Afrika. Johannes Jäck entpuppte sich als wahrer Zauberer an der Beatbox. Lediglich das Mikrofon diente ihm als
Hilfsmittel, um beispielsweise Regengeräusche zu imitieren. Die Solistinnen Marion Wickersheim und Sabrina Mattmüller sorgten für das I-Tüpfelchen in diesem
musikalischen Gesamtkunstwerk. Begeisterungsstürme der Besucher waren der Lohn für die Monate lange Probenarbeit
Den Abend rundeten Chor'n More, die Gäste aus Breisach, ab. Frühlingshaft zart wirkte das Outfit des Chors, Lebensfreude pur bedeuteten die gesungenen Titel,
die Chormitglied und Malterdinger Gemeinderätin Kirsten Grafmüller vorstellte. Dirigentin Laura Bollack fieberte mit, als sie Stücke wie "Let's Get Loud"
von Jennifer Lopez begleitete. Ein Lady-Gaga-Medley und eine Zugabe mit einer bravourösen Solopartie von Lisa Stürmer sorgten für viel Applaus.
Ehrungen: Hubert Herr von der Chorgruppe Breisgau Nord und Gesangvereinsvorsitzender Fritz Mundinger würdigten langjährige Sänger: Seit 60 Jahren sind
Manfred Zipse, Walter Zipse und Heinz Schmidt dabei, seit 65 Jahren Erwin Ehret.